NEUE ÖSTERREICHISCHE LYRIK 4


Geh dichte!

Gedichte



Titelbild


Sophie Reyer

Illustrationen: Monika Migl, Wilfried Kirschl, Sophie Reyer, Christian Moschen, Marianne Bauer, Gerald K. Nitsche

68 Seiten, broschiert
2005
Auflage: 250 Stück, € 19
ISBN 3-901735-17-8



Unsere Beziehung, rein onomatopoetischer Art, begann zwar nicht wie bei "Natur - Leben heute" in Ö1 mit "IA, MUH, MIAU", aber das war einer ihrer Höhepunkte. Es war so: Sophie Reyer schickte mir das Manuskript eines Romans, nicht ahnend, dass EYE fast ausschließlich auf die Veröffentlichung von Lyrik der Wenigerheiten fixiert ist, aber der Name Reyer bewegte etwas in mir und ich fragte, ob sie verwandt sei mit Walter Reyer (1922-1999), dem großen Tiroler Schauspieler, - ja, der Großvater ist es; so bot ich mich in Verbeugung vor dem nicht nur von mir Verehrten als Lektor an. Die Geschichte gefiel mir gar nicht schlecht, aber mein Verlagsprogramm bot zu diesem Zeitpunkt keinen Raum für die Veröffentlichung eines Romans.

Sophie begegnete mir bei der Präsentation von Ceija Stojkas Buch "Meine Wahl zu schreiben - ich kann es nicht", EYE 2003, im Parlament zum erstenmal, u.a. aber doch mit Nachdruck teilte sie mir mit, dass sie auch Gedichte schreibe. Das interessierte mich zwar nur privat, zunächst nicht als Verleger, doch bat ich sie, mir die Texte zu schicken.

Nicht zuletzt ihretwegen begann ich nach "Am Herzen Europas", wo ich Lyrik von Minoritäten publiziere, 2004 die Reihe "Neue österreichische Lyrik". Zum Anfang zurück: Ihre Gedichte beeindruckten mich sofort, und so trafen wir uns eines schönen Tages im Cafe "Raimund" in Wien - damals wusste ich noch nicht, dass es einst ein Literatencafe gewesen war. Wir sprachen über eine eventuelle Veröffentlichung, dabei interessierte mich, was sie sonst noch macht; sie hatte ja eben erst maturiert. Aha, Komposition und Germanistik. Worauf sie beim Komponieren Wert lege, wollte ich wissen. Auf Naturklänge, Geräusche, war die Antwort. Darauf ich: "I A! (= Ich auch)" - im Zusammenhang mit meinen Versuchen zum "FarbKlangRaum", und sie spontan: "MUH!" Ich bekam nicht sofort mit, was das bedeuten solle, bis ich schallend lachen musste, jaja, Naturgeräusche! Aber auch ihre Gedichte haben einen besonderen Klang.


Gerald Kurdoglu Nitsche




Seite 8/9, zum Vergrößern anklicken



Seite 34/35, zum Vergrößern anklicken



Seite 54/55, zum Vergrößern anklicken


Seite 62/63, zum Vergrößern anklicken



Sophie Reyer

Sophie Anna Reyer wurde am 20.12.1984 in Wien geboren

Ab dem 9. Lebensjahr Schreibversuche

Mit 12 Jahren erste Kompositionen

2000 kommt es zur Aufführung des Musicals
"Phantasie der Träume", das sie mit Karin Haslinger
zusammen komponierte, textete und choreographierte

Gesangsunterricht bei Manfred Equiluz

Schauspielstunden bei Markus Kupferblum

Ab 2001 Arbeit an Lyrik
("momentaufnahmen", "fragmente", "türenträume")

Vertonung eigener Gedichte, andere Kompositionen:
"intuition" für Bassklarinette, zwei Ensemblestücke,
"labyrinth(e)motion" für Elektronik
in Zusammenarbeit mit "Labyrinth",
einer Gruppe englischsprachiger Autoren

Sophie Reyer studiert Komposition
bei Clemens Gadenstätter in Graz
und Germanistik in Wien